„Trendwende bei der Erdüberlastung?“
„Das Wachstum erneuerbarer Energien, aber auch von Stromspeichern, Elektromobilität und Wärmepumpen, geht weltweit, vor allem in den G20-Ländern, durch die Decke.
Wahrscheinlich überschreiten wir dieses Jahr weltweit den Höhepunkt der Nutzung von Kohle und Gas im weltweiten Strommarkt.“
Tatsächlich hat die Internationale Organisation für erneuerbare Energien kürzlich Zahlen zur weltweit neu installierten Kraftwerksleistung für 2023 veröffentlicht. 87 Prozent waren erneuerbare Energien.
China setzt massiv auf erneuerbare Energien
Auch die Entwicklung in China sei erfreulich, so Bals. Das Land ist der größte CO2-Verursacher des Planeten. Aber China gehöre auch zu den Spitzenreitern beim Ausbau der Erneuerbaren: „Es ist unglaublich, was sie im Moment zubauen.
Und deshalb wird damit gerechnet, dass wir im vergangenen Jahr den Höhepunkt der fossilen Emissionen in China gesehen haben und dass es dieses Jahr, zumindest im Strombereich, jetzt erstmals bergrunter geht in China und nicht mehr bergauf.“
Für Klima-Fachmann Bals zeigen diese Entwicklungen, dass die Menschen viel erreichen können, wenn sie nur wollen. Allerdings gebe es überhaupt keinen Grund, sich nun entspannt zurückzulehnen. „Wir sind noch längst nicht auf dem richtigen Pfad, um das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten.“ Dazu müssten die globalen Emissionen bis 2030 halbiert werden, erklärt Bals. Jetzt begännen sie vermutlich immerhin zu sinken, und zwar geplant.
Ist die Trendwende unausweichlich?
Mathis Wackernagel, Gründer des Global Footprint Network, das Jahr für Jahr das Datum des Erdüberlastungstags bestimmt, sagt:
„Die Trendwende kommt, ob wir wollen oder nicht“. Die Erdüberlastung werde zwangsläufig enden. Die Frage sei nur, wie -„by design or by disaster“.
Wir könnten unseren Ressourcen-Verbrauch schnell und planvoll herunterfahren, oder wir würden durch die planetaren Krisen und Konflikte um Ressourcen dazu gezwungen, so Wackernagel.
Es werde künftig schlicht schwieriger, die Läden zu füllen.
[…] Lesen Sie hier mehr zum Thema“ (Stefanie Peyk, SWR, Tagesschau 01.08.2024)